9. Oktober 2015, Volkshaus Zürich
9. Oktober 2015, Volkshaus Zürich
Photos: Markus Forte
Wie soll man Journalismus betreiben im Land mit der höchsten Mordrate weltweit? In El Salvador, halb so gross wie die Schweiz, werden täglich durchschnittlich 16 Menschen ermordet. Banden namens Maras terrorisieren die Gesellschaft. Doch die Reporter der investigativen Online-Zeitung elfaro.net zählen nicht nur die Toten. Sie versuchen, das Phänomen der Gewalt zu verstehen und kennen die Bandenstrukturen – weil sie mit den Kriminellen reden. Das Team schafft es dank seinen Recherchen, falsche Darstellungen der Regierung zunichte zu machen. Moderiert von Franziska Engelhardt (NZZ-Redaktorin und Dokumentarfilmerin).
Haben die Verlage ausgedient? Das finden zumindest Correct!v, Dossier und Follow the Money. Die drei Journalismus-Start-Ups aus Deutschland und Österreich ziehen Fazit aus ihrer Anfangszeit und zeigen, was sie anders machen als herkömmliche Redaktionen. Ariel Hauptmeier (Correct!v), Sahel Zarinfard (Dossier) und Marcus Pfeil (Follow The Money) erzählen von investigativen Undercover-Recherchen, preisgekrönten Datenjournalismusprojekten und einer interaktiven Jagd auf ein verschwundenes Gemälde. Moderiert von Dominik Gross (Alliance Sud) und Julian Schmidli (SRF).
Sie sind Türöffner, Kompass und Prellbock. Kein Auslandsjournalist kommt ohne sie aus, schon gar nicht in Krisengebieten. Und doch kennt ihre Namen keiner: die lokalen Mitarbeiter oder Stringer, Fixer, Producer, wie sie genannt werden. Sie stellen Kontakte her, organisieren Termine und schlagen sich mit den Behörden herum, sie übersetzen, interpretieren Sitten und Gebräuche und erledigen manchmal so scheinbar banale Dinge wie Essen besorgen. In einem Land wie dem Irak erkennen sie nicht nur Gefahren, sie werden auch bedroht. Wie funktioniert unter solchen Umständen die Zusammenarbeit? Was ist, wenn es doch mal kritisch wird? Wie kommen die Ideen für die Geschichten zustande? Die Reporter verlassen das Land irgendwann wieder. Aber was tun die lokalen Mitarbeiter? Auf solche und andere Fragen gehen die Krisenreporterin Inga Rogg (NZZ am Sonntag) und ihr langjähriger Fixer (via Skype) in diesem Workshop ein. Moderiert von Alice Kohli (EvB).
Sie hat den beliebtesten Podcast des Sommers gemacht – innovativ, frisch und unglaublich raffiniert erzählt: Die «Mystery Show» der Amerikanerin Starlee Kine. Kine kommt eigens aus New York und erzählt in ihrer quirligen Art, wie sie ihr Traumformat «Mystery Show» gegründet hat, welche Geschichten für sie am besten funktionieren und warum Audio-Longform-Reportagen zum neuen Trend werden. Eine Stunde voller berührender Momente, ausgebuffter Tricks und einer ordentlichen Portion «Mystery» – moderiert von Tobias Gasser («Echo der Zeit»).
Schon klar, alle Geschichten sind irgendwie lokal. Gut erzählte Lokalgeschichten sind trotzdem eine Seltenheit. Warum eigentlich? Wie erkennt man die grosse Story im kleinen Raum? Wie erzählt man sie? Und wie bringt man den Ressortchef dazu, sie anstelle des Berichts vom Spatenstich abzudrucken? Drei preisgekrönte, furchtlose und legendäre Lokaljournalisten geben ihre Erfahrungen weiter.Moderiert von Christoph Lenz (Blick-Gruppe).
Gerade ist der langjährige «Economist»-Krisenkorrespondent Jonathan M. Ledgard dabei, den ersten Drohnenflughafen der Welt zu bauen. In Nairobi, zusammen mit dem britischen Stararchitekten Norman Foster und der EPFL Lausanne. Wo er nebenbei ein eigenes Afrika-Forschungszentrum mitbegründete: die «Future Africa Initiative». Ledgard ist einer jener visionären Journalisten, die weitergehen nach einer Karriere als Journalist, die aufsteigen, statt auszusteigen. Mehr als PR. So wie einst US-Journalist und WIRED Magazin Ahnherr Stewart Brand, den viele als Erfinder des Personal Computers und der «Hacker»-Kultur sehen. Ledgard wird uns erzählen, wie er es gemacht hat – wie er begann seine Vision zu leben (und nebenbei noch zwei Bestseller zu schreiben). Gedacht für alle, die Journalismus weiterdenken wollen, oder überlegen, in neue Felder einzusteigen. Dein Leben ist deine Geschichte.
Moderiert von Hannes Grassegger (Das Magazin, Reportagen).
Der Schweizer Mathieu von Rohr ist stellvertretender Auslandschef bei Der Spiegel und koordiniert regelmässig grosse Reporter-Teams. Am Beispiel des Attentats auf Charlie Hebdo erzählt er, wie man dabei vorgeht – und warum am Ende alles wie aus einer Feder klingt. Moderiert von Paula Scheidt (Das Magazin).
Der Schriftsteller Lukas Bärfuss und die Reporterin Margrit Sprecher unterhalten sich über die Tradition des Erzählens in der Schweiz, Schreibstile, Modethemen und die Grenzen zwischen Fiktion und Non-Fiktion. Moderiert von Daniel Puntas Bernet (Reportagen).
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