Panel am Reporter:innen-Forum 2024 | Uhrzeit: 11:15 - 12.30 Uhr | Raum: Gelber Saal
Panel am Reporter:innen-Forum 2024 | Uhrzeit: 11:15 - 12.30 Uhr | Raum: Gelber Saal
Im DOK-Film «Unser täglich Fleisch – Von Gülle, Jobs und Umweltschäden» zeigt die Journalistin Karin Bauer die Auswirkungen der intensiven Schweinemast im Kanton Luzern auf. Nach der Ausstrahlung gingen innert Kürze 109 Beanstandungen gegen den Film bei der SRF-Ombudsstelle ein und auch der Luzerner und der Schweizer Bauernverband beschwerten sich. Der Protagonist im DOK-Film, der Schweinezüchter Turi Röösli, wurde teils hart angegangen, weil er sich gegenüber der Luzerner Landwirtschaftspolitik kritisch äusserte.
Wie berichten wir Journalist:innen über die Landwirtschaft? Fühlen sich die Bauern und Bäuerinnen unverstanden – und wenn ja, zu Recht? Wie viel Macht hat der Bauernverband, und wie stark versucht er, die Berichterstattung in seine Bahnen zu lenken? Wie gelingt eine kritische aber faire Auseinandersetzung mit unseren heimischen Nahrungslieferanten? Darüber wollen wir mit der Filmemacherin Karin Bauer, dem Schweinebauer Turi Röösli und der Journalistin Angelika Hardegger diskutieren, die 2022 mit einer Reportage über die Beziehung der Schweiz zu ihren Bauern den Zürcher Journalistenpreis gewann.
Geboren 1969 in Zürich, arbeitet Karin Bauer seit 1994 beim Schweizer Fernsehen: Beim Kassensturz, bei der Rundschau als Journalistin und Produzentin, 2012 bis 2015 als US-Korrespondentin und seither als Dokumentarfilmerin bei DOK und Reporter. Für ihre Dokumentarfilme wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Im Dezember 2023 erschien ihre SRF-Dok «Unser täglich Fleisch – von Gülle, Jobs und Umweltschäden» über die Schweinefleischproduktion im luzernischen Hohenrain..
Angelika Hardegger war bei der NZZ vier Jahre lang für das Dossier Landwirtschaft zuständig. 2022 gewann sie mit einem Text über die schwieriger werdende Beziehung zu den Bauern den Zürcher Journalistenpreis. Heute schreibt sie bei der Republik hauptsächlich Porträts und Reportagen und beobachtet weiterhin interessiert, was in der Agrarwelt so passiert.
Arthur Röösli ist Schweinezüchter in Hohenrain, Kanton Luzern. Der 51-Jährige wurde einem breiten Publikum als Protagonist in der SRF-Dokumentation «Unser täglich Fleisch – von Gülle, Jobs und Umweltschäden» bekannt. Der eigentlich gelernte Elektroniker hält 140 Mutterschweine im sogenannten Schweinevalley, welche circa 4'000 Ferkel pro Jahr werfen. Er führt den rund 16 Hektar grossen Betrieb in dritter Generation.